Mittwoch, 18. November 2015

Nahtiererfahrungen 16.11.2015


Und dann kam der große Tag, an dem wir zu den Elefanten fahren durften. Aufgrund der Tatsache, dass ich das mit der vorausschauenden Planung in diesem Fall ein bisschen verpennt hatte, blieb uns dann nur noch ein Halbtagsausflug in das Elefantencamps von Save the Elephants. 
Wir wurden morgens pünktlich von einem Fahrer abgeholt, der nur uns beide in einem luxuriösen Minibus zum Camp transportierte. 
An dieser Stelle mal ein großes Lob an die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Thais. Alles hat bis jetzt wunderbar funktioniert. Wenn man etwas vereinbart hatte, waren die Taxifahrer, TukTuk Fahrer, Guides und sogar die öffentlichen Verkehrsmittel pünktlich und zuverlässig da, wo man sie erwartete! Hier geht alles wirklich sehr geordnet und höflich zu. Man stellt sich ohne Murren und Vordrängeln immer hinten an eine Schlange an (außer man ist ein Mönch), man bekommt eigentlich immer überall ein Lächeln zu sehen, wenn man selbst auch lächelt und auch wenn es im Straßenverkehr oft wirklich chaotisch zugeht, hat man das Gefühl, dass hier so rücksichtsvoll gefahren wird, dass am besten keiner zu Schaden kommt. Man kann nicht umsonst eigentlich ohne Probleme eine 6 spurige Straße überqueren. In Bangkok gibt es zwar trotzdem wohl sehr viele Verkehrsunfälle, was wohl auch dem wahnsinnigen Verkehr dort geschuldet ist (wir haben im Fernsehen mal einen Bericht gesehen, wo freiwillige Helfer jede Nacht als Ersthelfer die Unfallorte abfahren und die Leute versorgen, da es in Bangkok nicht genügend Krankenwagen bzw. Personal gibt, um die Verletzten zu versorgen).

Aber zurück zum Elefantencamp. 
Nach ca. 1 Stunde Fahrt waren wir dann da. Die Umgebung von Chiang Mai ist auch wunderschön, sehr grün mit recht hohen wild bewachsenen Bergen und eben vielen Elefantencamps in diesem Urwald.
Wir wurden nach Ankunft und einem Begrüßungkaffee in Mahout Kleidung gesteckt, da man wohl ein wenig nass und dreckig wird. 

Mit uns war noch ein kanadisches Pärchen im Camp und als dann alle die ziemlich lächerliche Kleidung anhatten, ging es dann los.
Als erstes haben wir Elefanten mit Bananen gefüttert. Das war schon sehr süß, denn Bananen finden nicht nur Affen sondern auch Elefanten toll und man konnte nicht genug davon bekommen. Diese langen Rüssel sind wirklich äußerst geschickt und wenn es nicht schnell genug geht mit diesem Füttern, bekommt man schon mal einen aufgebrachten Zwischentröter zu hören. 
Dann hieß es auf die Rücken drauf. Die Elefanten knien sich hin und man steigt einfach hoch. Ganz schön hoch ist das da auf so nem Elefanten, und ich hätte nicht gedacht, dass die so behaart sind. Ganz lange schwarze Stoppelhaare hatte mein Elefantenbulle auf seinem Kopf. Es ist auch gar nicht so unbequem und mit der Zeit gewöhnt man sich auch an die Höhe. Damit die Viecher nicht alles fressen, was sich nicht wehrt, geht ein Mahout neben dem Elefanten her und versucht ihn eben davon abzuhalten. Aber eigentlich reagieren die Elefanten wie Hunde aufs Wort. 
Ein Mahout bleibt wohl normalerweise sein ganzes Leben bei seinem Elefanten, da muss man sich als Mahout ganz schön anstrengen, denn die Tiere werden bis zu 100 Jahre alt. 
Mein Elefantenbulle ist ganz gemächlich zum Fluss getrottet und er hat wahrscheinlich nicht einmal so richtig bemerkt, dass ich auf seinem Rücken thronte. 

Zwischendurch hat er dann mal energisch aber auch eher mittelmäßig laut getrötet, als ihm zuerst ein Hund und dann eine Kuh irgendwie im Weg stand (naja so ca. 10 Meter neben dem Weg). Er mochte halt andere Tiere nicht so gerne...
Dann ging es in den Fluss zum Baden und waschen. Und Elefanten lieben Wasser!!! Wasser ist echt das Größte! Das hatte den Effekt, dass ich, die ich noch auf diesem stattlichen Elefantenbullen thronte, irgendwann quasi unter dem tonnenschweren Vieh lag, weil der ins Wasser stapfte und sich einfach zur Seite fallen ließ... Vielen Dank, dafür! Ich hatte Mühe, von diesem Riesenvieh runterzukommen... Gott sei Dank, ist Wasser aus einer Entfernung von 2 Meter relativ weich und ich bin einfach reingesprungen. Hat der Herr Elefant gar nicht bemerkt. Er hat sich komplett unter Wasser begeben, nur sei Rüssel guckte noch raus. Ja, Elefanten lieben Wasser... 

Wir wurden dann noch geduscht und geküsst und mit dem Rüssel hochgehoben und dann sollten wir wieder aufsteigen und zurück ins Camp. Dann durften wir noch Babyelefanten füttern und haben auch noch ein stinkendes Babyelefantenküsschen bekommen und dann waren wir wieder entlassen. 
Es war toll! Auch wenn es irgendwie Touri Abzocke war, denn für Thailändische Verhältnisse war es echt teuer. Aber die Viecher fressen auch 400 bis 500 kg Grünzeug am Tag, das muss man auch erstmal ranschaffen und bezahlen. Wir auch immer, ich fand es toll, wann kann man schonmal einen Elefanten streicheln und füttern und Baden und reiten und bekommt auch noch Küsschen... Wahrscheinlich nie wieder ... Hat sich also als einmaliges Erlebnis gelohnt!!!
Wieder im Hotel angekommen stand noch der Sonntagsmarkt in Chiang Mai auf dem Programm. 
Zuerst haben wir noch ein Fotocafé besucht, in welches mein lieber Freund gerne gehen wollte. Den Gefallen wollte ich ihm auch gerne tun, einen Kaffee konnte ich nach dem frühen Aufstehen schon vertragen. Nach einer halben Stunde Fußmarsch hatten wir das Ding auch gefunden. Der Fotograf war ein ganz netter Thai, der seine eigenen Bilder in dem Café ausstellte und auch verkaufte. Die Bilder waren von naja bis ganz gut, aber der junge Mann war wirklich sehr nett. Die sehr liebevolle Zubereitung unserer Getränke hat allerdings eine gute halbe Stunde gedauert. In der Zwischenzeit bin ich von einer sehr mauligen um Aufmerksamkeit heischenden Katze äußerst vehement auf ihre Vernachlässigung hingewiesen worden. Dieses Vieh hat sämtliche Gäste dermaßen angebrüllt, dass ich zuerst dachte, die Katze würde misshandelt. Es stellte sich dann auch noch heraus, dass es gar nicht seine Katze war, sondern die eines Nachbarn und dass sie mittags immer zu ihm kommt, und seine Gäste drangsaliert. Vielleicht würde sie auch abgerichtet....man weiß es nicht. 
Anschließend haben wir uns den Tempel Wat Phra Singh angeschaut, der mal wieder sehr prachtvoll hergerichtet war. Das war dann aber auch der letzte Tempel auf unserer Reise. Davon kann man sich wirklich in jeder Stadt gefühlt Hunderte anschauen, denn es gibt tatsächlich mehr Tempel hier als bei uns Kirchen.

Wir sind dann noch über den Markt geschlendert. Die Stände wurden gerade erst aufgebaut, da der Markt erst sonntags immer um 17 Uhr startet. Es war aber mal ganz schön, ein wenig früher und nicht in dem totalen Trubel durch die Straßen zu schlendern. Auch das aufbauen der Stände mitzuverfolgen, hatte irgendwie etwas besonderes. Es hilft hier anscheinend die ganze Familie. Man reist mit einem großen Van oder Pickup und unzähligen Plastikboxen an. Dann wird alles ausgeladen und gestapelt und man beginnt mit dem Aufbau. Wenn die Stände fertig sind, sind oft richtige Kunstwerke entstanden; die Stände haben fast alle eine eigene Beleuchtung, die Essensstände eine eigene Gasversorgung zum Kochen. Lichterketten, Plastikobst Ketten und Blumen machen das Werk perfekt.

Es macht wirklich Spaß zuzusehen, wie mehrere Generationen Hand in Hand arbeiten.

Nach dem Markt gab es noch ein Abschiedsgetränk bei einem Laden bei uns ums Eck. Der Laden war als eine Art Trödel eingerichtet. Eintrages Haus am Fluss mit jede Menge altem aber auch neuem Kram, den man eher nicht brauchen konnte. Aber es sah trotzdem toll aus. Hinter dem Haus gab es dann noch eine Terrasse und im Zwischengang ging die Besitzerin ihrem Hobby nach: Katzen! 
Ein Wurf Minitiger, die alle obersüss waren und von denen sich dann später auch eine recht aufdringlich auf unserem Schoss niederließ. 

Man konnte sich auch einfach nicht wehren.
Um einige Tiererfahrungen und ein paar Flöhe reicher sind wir dann ins Bett gefallen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen