Donnerstag, 19. November 2015

Geburtstagsgelassenheitstest 18.11.2015


An meinem Geburtstag hatten wir dann leider nochmal einen Fahrtag geplant. Wir sollten 
um 8 Uhr morgens abgeholt werden, also war frühes Aufstehen angesagt. 
Geburtstagsgratulationen wurden auf später verschoben... Keine Zeit!!
Um halb acht gab es Frühstück und dann ging es los. Der Fahrer stand natürlich schon wieder pünktlich bereit. Wir hatten uns dieses Mal für die Minibus Variante entschieden, da hat man einen Sitzplatz, es kann aber unter Umständen etwas eng werden. 
Wir waren die ersten im Bus, so dass wir dann noch den Sitzplatz aussuchen konnten.
Wir haben uns dann noch von den anderen verabschiedet und los ging es. Es wurden dann noch diverse Menschen eingesammelt und an der Agentur des Unternehmens bekam jeder nach entsprechender Bezahlung ein Ticket, je nachdem wo derjenige hin wollte. Nach kürzester Zeit war der Bus auch voll und wir dachten, gut dann können wir jetzt auch mal in den richtigen Bus umsteigen. Unser Minibus war nämlich ziemlich in die Jahre gekommen. Stoßdämpfer waren nicht vorhanden und der Auspuff klang nach einem röhrenden Mähdrescher kurz vor Krepieren, außerdem war das Innere des Busses sehr voll mit den ganzen Passagieren und dem Gepäck ... Aber anscheinend sollte dieser Bus das Transportmittel nach Krabi bleiben. Wunderbar! In Krabi sollten wir dann nochmal umsteigen, um nach Koh Lanta zu kommen.
Eigentlich waren in dem Bus nur Deutsche und ein australisches Pärchen. Das hätte in Deutschland bei Verunglückung des Vans schöne Schlagzeilen gegeben. 
Die Deutschen hinter uns waren extremst nervig und ich dachte schon, das halte ich definitiv nicht aus bis Krabi, aber so ein Auspuff- und Motorenlärm hat ja auch was Gutes. Nach kürzester Zeit verstummten die Gespräche. Weil man eh nix mehr verstanden hätte. Danke, lieber in die Jahre gekommener Minivan.
Nach ca. 20 km hielt dann unser Fahrer auf offener Strecke an. Ich dachte schon, na klasse, ne Panne...! Und wir kommen heute nicht mehr bis Koh Lanta! Weit gefehlt... Man hatte wohl jemanden vergessen und der viel zu volle Minivan wurde komplett vom Gepäck befreit, was einfach mit ein paar Seilen aufs Dach gebunden wurde. 
Ich sah uns schon ohne Gepäck in Koh Lanta ankommen, aber wir Deutschen sind wie immer zu pessimistisch. Natürlich hielt dieses Wahnsinns Konstrukt. 
Der neue Fahrgast wurde dann noch hinterher gebracht, auf offener Strecke eingeladen und wir könnten dann letztendlich auch mal so richtig starten mit unserer Tour nach Koh Lanta.
In Krabi angekommen hieß es, wie versprochen, umsteigen. Alle raus aus dem alten Bus und dann stand da ein sehr vehementer Thai, de Befehle brüllte und jeden ausgestiegenen Fahrgast anquatschte, wo er denn hin muss. Dann musste man sein Ticket vorzeigen und bekam einen selbst geschriebenen Aufkleber mit dem Endziel. Bei uns halt Koh Lanta oder kurz auf dem Zettel als "Lanta" vermerkt. 

Dann wurden wir Lantaner nach ca. 20 Minuten Warterei auf einen umgebauten Pickup geladen und sollten zum Hafen transportiert werden. Da aber diese doofen Ausländer ja nicht gewohnt sind, Plätze vernünftig zu teilen, die sicherlich für 20 Thais gepasst hätten, aber mit 10 reisenden Ausländern mit Gepäck das Ding wie durch ein Wunder bereits komplett voll war, mussten 4 von diesen nervigen Touris dann noch auf ein Tuktuk ausweichen. Wir anderen saßen völlig gequetscht auf dem Pickup. 

Wir wurden dann zur Fähre nach Koh Lanta gebracht, jeder, der ein selbst geschriebenes Ticket hatte, bekam dann auch ein Fährticket und, wie soll es anders sein, dann checkte man mit seinem Gepäck auf einer völlig überfüllten Fähre ein, die auch schon ziemlich in die Jahre gekommen war und auf die man in Deutschland niemals auch nur einen Fuß - selbst nicht im sicheren Hafen - gesetzt hätte. Aber wir sind in Thailand, das wird schon gut gehen;-)).


Ging dann auch gut, hat zwar ca. doppelt so lange gedauert wie angenommen, aber wir haben in der Zeit mit sehr netten Leuten gequatscht, von denen um uns herum eigentlich alle Deutsch sprachen. Auch das wäre bestimmt der Bildzeitung eine Schlagzeile wert gewesen, wenn das Schiff gesunken wäre. 


Es wurden Urlaubsgeschichten und Süßigkeiten ausgetauscht und das drohende Gewitter in der Ferne war dann auch nicht mehr so schlimm.

Nach nur knapp 3 Stunden waren wir dann da! Und das bisschen Regen unterwegs ist ja nicht schlimm, ist ja war, hier und man ist um jede Abkühlung dankbar.
Wir haben dann auch noch zwei Mädels aus Südafrika kennengelernt, die mit ihren Rädern 6000 km durch Asien zurückgelegt hatten, um in den Problemländern wie China und Vietnam darauf aufmerksam zu machen, dass man mit dem Kauf von Rhinozeros Horn ein Verbrechen begeht und dass die Tiere dafür jämmerlich krepieren.
Die beiden haben Vorträge an Schulen und Unis gehalten und ganz viel Aufklärungsarbeit auch bei einheimischen Verkäufern geleistet, die vielleicht  gar nicht wissen, was sie da verkaufen. Eine tolle Aktion und sehr bewundernswert, was die beiden leisten aus ihrer Überzeugung heraus. Das muss man einfach liken: 
Www.buynorhino.co.za
Irgendwie ist das ja kaum zu glauben! Diese Organisation des ganzen Transfers hat tatsächlich quasi reibungslos funktioniert. Mit einem selbst geschriebene Zettel, der als sicherer Transferschein bis zum Ende am T-Shirt klebte, war man dann tatsächlich irgendwann am sicheren Ziel.

Auf Koh Lanta wartete dann auch noch ein Transfer zu unserem Hotel auf uns. Klasse!
Ein kleiner sehr dunkelhäutiger Thai, der ein bisschen so wirkte, als ob er schon 17 Bier  getrunken und 3 Haschpfeifchen geraucht hätte (war wahrscheinlich auch so, wie wir dann später feststellen sollten), hatte ein Schild von unserem Hotel in der Hand. 
Aber Service ist alles, wir waren nach dieser langen Reise doch sehr froh, dass schon jemand auf uns wartete. 

Das von mir ausgesuchte Hotel stellte sich auch wirklich als sehr nett heraus. Zu Ehren meines Geburtstags gab es nach einem sehr schönen Geschenk auch noch ein Bierchen am Strand und dann noch ein Süppchen am Strand und dann einen Spaziergang und noch ein Bierchen und noch ein Süppchen und dann noch einen Mojito und einen grandiosen Sonnenuntergang und dann noch einen Absackergetränk der Hotelbar und dann war ich voll und fertig und einfach froh, als ich dann an meinem Ehrentag im fortgeschrittenen Alter einfach mal die Füße hochlegen konnte.
Trotz des Transfers war es ein echt schöner und spannender Tag, aber man lernt hier (auch in meinem hohen Alter noch) Geduld und Sachen anzunehmen, die man eh nicht ändern kann. 
Ganz nach dem Motto: "Nichts ist aufreizender als Gelassenheit." (Oscar Wilde) 










Und neue Reize kann ich in meinem Alter brauchen, aber ob ich tatsächlich noch Gelassenheit lernen werde...? Hier vielleicht, aber Deutschland wird das wohl noch ein paar Jahr dauern. 
Aber egal! Ich bin jung, ich kann warten....
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen