Donnerstag, 19. November 2015

Gewitterzwangspause 19.11.2015

Am 1. richtigen Tag auf Koh Lanta haben wir uns dann einen Roller ausgeliehen, um den Nationalpark ganz im Süden der Insel zu besuchen. Naja eher hat Andreas das Ding ausgeliehen und auch gefahren, denn ich hätte mir das so ganz ohne Übung im Mopedfahren  nicht zugetraut. Aber mit einem erfahrenen Motorradfahrer... Was sollte da schief gehen?? 

Wir sind dann zum Nationalpark am südlichen Ende der Insel aufgebrochen. Was soll ich sagen? Es war heiß!!! Aber Fahrtwind kühlt, daher war es dann ganz aushaltbar. Wir haben natürlich den einzigen Abzweig, den die Straße auf der ganzen Route macht, nicht gefunden und sind durch den Dschungel auf die andere Seite gefahren. Hab mich nur ein bisschen gewundert, dass plötzlich am Strand so viel Wald steht, aber da man nach Schildern, die in auf Thaischrift geschrieben sind, als doofer deutscher Urlauber nicht fahren kann, müssten wir halt zurück.

Egal.... Nach ziemlich vielen Kurven und atemberaubenden Steigungen ( an einer Stelle hatten wir eine Urlauberfamilie beobachtet, die tatsächlich mit ihrem Moped nicht die Steigung hochkam) waren wir dann da. Man verlangte 420 Baht und dann dürfte man einem 2 km langen Pfad durch den Dschungel folgen. 
Ich hab echt selten so geschwitzt. Innerhalb von ein paar Minuten war ich wie geduscht, nur klebriger und es ging über Stufen hoch und runter. Angekommen sind wir dann an einem wunderschönen weißen Sandstrand, wo auch echt nur wenig los war. Wir wollten nur ein Getränk am Kiosk kaufen und uns dann gemütlich in den weißen Sand legen. 

Aber das war dann wohl mal wieder nix. In der Ferne hörten wir ein Grummeln und am Horizont konnte man hinter der Insel eine einzige schwarze Wand sehen. 

Wir haben dann hin und her überlegt und versucht, die Geschwindigkeit von Gewitterwolken anhand von statistischen Berechnungen vorherzubestimmen, aber der gesunde deutsche vorsichtige Menschenverstand siegte und wir sind zum Moped zurück gehastet und sind wieder die 20 km zurück Richtung Hotel gerast (mit durchschnittlich 25 km/h). 
Der Typ an der Rezeption des Nationalparks hat uns dann noch unsere zwei Helme ausgehändigt, die aber gar nicht unsere zwei waren. Das war auf jeden Fall die totale Touristen Abzocke, ein Nationalpark, der nur aus einem einzigen Pfad über 2 km durch den Dschungel und einem weißen Sandstrand besteht, dafür wurde dann 11 Euro verlangt. Dann mussten wir auch tatsächlich die Tickets noch abgeben, die angeblich ein ganzes Jahr gültig sind. Wenn das Gewitter uns nicht im Nacken gesessen hätte, hätte ich mich noch viel mehr aufgeregt... Aber so hab ich den Mann nur en bisschen auf Deutsch beschimpft und dann mussten wir ja auch schon los.
Zwischendurch haben wir immer mal wieder ein paar Tropfen abbekommen und die Gewitterfront hing auch eigentlich in ihrer ganzen Schwärze über uns, aber wir haben es dann tatsächlich noch halbwegs trockenen Fußes ins Hotel geschafft. Als wir unter der Markise des Restaurants standen brach das Gewitter los.

Es hat sich dann auch für den Rest des Tages eingeregnet. Zwischendurch gab es eine kurze Gewitterpause, die wir für ein kleines Bad in der Andamanensee genutzt haben, aber dann ging es schon wieder los mit dem Regen. 
Bei unserem Bad haben wir dann nochmal ein Mädel von der Fähre getroffen und uns ein bisschen festgequatscht. Die hatten das Pech oder Glück, dass sie wegen des Vulkanausbruchs auf Lombok nicht nach Bali fliegen konnten und mussten 24 h vorher spontan umbuchen auf ein anderes Land. Sie haben sich dann spontan für Thailand entschieden und waren aber beide auch total begeistert. 
Eigentlich hatten wir uns dann lose für abends verabredet, aber irgendwie war ich abends echt zu fertig, um mich nochmal aus dem Hotel wegzubewegen. Vor allem, weil es zwischendurch dann doch immer mal wieder regnete. 

Ein recht entspannter Tag ging sehr entspannt zu Ende. Manchmal muss einen Aktivurlauber wie mich auch mal eine Schauer Regen zum Relaxen bringen. 

Geburtstagsgelassenheitstest 18.11.2015


An meinem Geburtstag hatten wir dann leider nochmal einen Fahrtag geplant. Wir sollten 
um 8 Uhr morgens abgeholt werden, also war frühes Aufstehen angesagt. 
Geburtstagsgratulationen wurden auf später verschoben... Keine Zeit!!
Um halb acht gab es Frühstück und dann ging es los. Der Fahrer stand natürlich schon wieder pünktlich bereit. Wir hatten uns dieses Mal für die Minibus Variante entschieden, da hat man einen Sitzplatz, es kann aber unter Umständen etwas eng werden. 
Wir waren die ersten im Bus, so dass wir dann noch den Sitzplatz aussuchen konnten.
Wir haben uns dann noch von den anderen verabschiedet und los ging es. Es wurden dann noch diverse Menschen eingesammelt und an der Agentur des Unternehmens bekam jeder nach entsprechender Bezahlung ein Ticket, je nachdem wo derjenige hin wollte. Nach kürzester Zeit war der Bus auch voll und wir dachten, gut dann können wir jetzt auch mal in den richtigen Bus umsteigen. Unser Minibus war nämlich ziemlich in die Jahre gekommen. Stoßdämpfer waren nicht vorhanden und der Auspuff klang nach einem röhrenden Mähdrescher kurz vor Krepieren, außerdem war das Innere des Busses sehr voll mit den ganzen Passagieren und dem Gepäck ... Aber anscheinend sollte dieser Bus das Transportmittel nach Krabi bleiben. Wunderbar! In Krabi sollten wir dann nochmal umsteigen, um nach Koh Lanta zu kommen.
Eigentlich waren in dem Bus nur Deutsche und ein australisches Pärchen. Das hätte in Deutschland bei Verunglückung des Vans schöne Schlagzeilen gegeben. 
Die Deutschen hinter uns waren extremst nervig und ich dachte schon, das halte ich definitiv nicht aus bis Krabi, aber so ein Auspuff- und Motorenlärm hat ja auch was Gutes. Nach kürzester Zeit verstummten die Gespräche. Weil man eh nix mehr verstanden hätte. Danke, lieber in die Jahre gekommener Minivan.
Nach ca. 20 km hielt dann unser Fahrer auf offener Strecke an. Ich dachte schon, na klasse, ne Panne...! Und wir kommen heute nicht mehr bis Koh Lanta! Weit gefehlt... Man hatte wohl jemanden vergessen und der viel zu volle Minivan wurde komplett vom Gepäck befreit, was einfach mit ein paar Seilen aufs Dach gebunden wurde. 
Ich sah uns schon ohne Gepäck in Koh Lanta ankommen, aber wir Deutschen sind wie immer zu pessimistisch. Natürlich hielt dieses Wahnsinns Konstrukt. 
Der neue Fahrgast wurde dann noch hinterher gebracht, auf offener Strecke eingeladen und wir könnten dann letztendlich auch mal so richtig starten mit unserer Tour nach Koh Lanta.
In Krabi angekommen hieß es, wie versprochen, umsteigen. Alle raus aus dem alten Bus und dann stand da ein sehr vehementer Thai, de Befehle brüllte und jeden ausgestiegenen Fahrgast anquatschte, wo er denn hin muss. Dann musste man sein Ticket vorzeigen und bekam einen selbst geschriebenen Aufkleber mit dem Endziel. Bei uns halt Koh Lanta oder kurz auf dem Zettel als "Lanta" vermerkt. 

Dann wurden wir Lantaner nach ca. 20 Minuten Warterei auf einen umgebauten Pickup geladen und sollten zum Hafen transportiert werden. Da aber diese doofen Ausländer ja nicht gewohnt sind, Plätze vernünftig zu teilen, die sicherlich für 20 Thais gepasst hätten, aber mit 10 reisenden Ausländern mit Gepäck das Ding wie durch ein Wunder bereits komplett voll war, mussten 4 von diesen nervigen Touris dann noch auf ein Tuktuk ausweichen. Wir anderen saßen völlig gequetscht auf dem Pickup. 

Wir wurden dann zur Fähre nach Koh Lanta gebracht, jeder, der ein selbst geschriebenes Ticket hatte, bekam dann auch ein Fährticket und, wie soll es anders sein, dann checkte man mit seinem Gepäck auf einer völlig überfüllten Fähre ein, die auch schon ziemlich in die Jahre gekommen war und auf die man in Deutschland niemals auch nur einen Fuß - selbst nicht im sicheren Hafen - gesetzt hätte. Aber wir sind in Thailand, das wird schon gut gehen;-)).


Ging dann auch gut, hat zwar ca. doppelt so lange gedauert wie angenommen, aber wir haben in der Zeit mit sehr netten Leuten gequatscht, von denen um uns herum eigentlich alle Deutsch sprachen. Auch das wäre bestimmt der Bildzeitung eine Schlagzeile wert gewesen, wenn das Schiff gesunken wäre. 


Es wurden Urlaubsgeschichten und Süßigkeiten ausgetauscht und das drohende Gewitter in der Ferne war dann auch nicht mehr so schlimm.

Nach nur knapp 3 Stunden waren wir dann da! Und das bisschen Regen unterwegs ist ja nicht schlimm, ist ja war, hier und man ist um jede Abkühlung dankbar.
Wir haben dann auch noch zwei Mädels aus Südafrika kennengelernt, die mit ihren Rädern 6000 km durch Asien zurückgelegt hatten, um in den Problemländern wie China und Vietnam darauf aufmerksam zu machen, dass man mit dem Kauf von Rhinozeros Horn ein Verbrechen begeht und dass die Tiere dafür jämmerlich krepieren.
Die beiden haben Vorträge an Schulen und Unis gehalten und ganz viel Aufklärungsarbeit auch bei einheimischen Verkäufern geleistet, die vielleicht  gar nicht wissen, was sie da verkaufen. Eine tolle Aktion und sehr bewundernswert, was die beiden leisten aus ihrer Überzeugung heraus. Das muss man einfach liken: 
Www.buynorhino.co.za
Irgendwie ist das ja kaum zu glauben! Diese Organisation des ganzen Transfers hat tatsächlich quasi reibungslos funktioniert. Mit einem selbst geschriebene Zettel, der als sicherer Transferschein bis zum Ende am T-Shirt klebte, war man dann tatsächlich irgendwann am sicheren Ziel.

Auf Koh Lanta wartete dann auch noch ein Transfer zu unserem Hotel auf uns. Klasse!
Ein kleiner sehr dunkelhäutiger Thai, der ein bisschen so wirkte, als ob er schon 17 Bier  getrunken und 3 Haschpfeifchen geraucht hätte (war wahrscheinlich auch so, wie wir dann später feststellen sollten), hatte ein Schild von unserem Hotel in der Hand. 
Aber Service ist alles, wir waren nach dieser langen Reise doch sehr froh, dass schon jemand auf uns wartete. 

Das von mir ausgesuchte Hotel stellte sich auch wirklich als sehr nett heraus. Zu Ehren meines Geburtstags gab es nach einem sehr schönen Geschenk auch noch ein Bierchen am Strand und dann noch ein Süppchen am Strand und dann einen Spaziergang und noch ein Bierchen und noch ein Süppchen und dann noch einen Mojito und einen grandiosen Sonnenuntergang und dann noch einen Absackergetränk der Hotelbar und dann war ich voll und fertig und einfach froh, als ich dann an meinem Ehrentag im fortgeschrittenen Alter einfach mal die Füße hochlegen konnte.
Trotz des Transfers war es ein echt schöner und spannender Tag, aber man lernt hier (auch in meinem hohen Alter noch) Geduld und Sachen anzunehmen, die man eh nicht ändern kann. 
Ganz nach dem Motto: "Nichts ist aufreizender als Gelassenheit." (Oscar Wilde) 










Und neue Reize kann ich in meinem Alter brauchen, aber ob ich tatsächlich noch Gelassenheit lernen werde...? Hier vielleicht, aber Deutschland wird das wohl noch ein paar Jahr dauern. 
Aber egal! Ich bin jung, ich kann warten....
 

Welcome to the Jungle - 17.11.2015

Es war dann mal wieder Fahrtag angesagt, wir würden pünktlich von einem Taxifahrer abgeholt (25 Minuten zu früh. Aber Thais sind ja geduldig) und zum Flughafen gefahren. Der Flug mit Airasia war auch echt ok und am Flughafen in Surathani hat unser privates Taxi uns dann aufgegabelt und zu unserer nächsten Unterkunft im Kao Sok gefahren. Our Jungle House liegt an einem Fluss direkt am Tor zum Nationalpark. Dort angekommen sind wir noch ein bisschen in der näheren Umgebung rumgelaufen und haben ein wenig dem lieblichen Gesang der Zikaden gelauscht. Naja, wir dachten zuerst, es landet ein Flugzeug, dann dachten wir, die Stromleitung ist kaputt und macht diese Geräusche und dann haben wir kapiert, dass es diese kleinen lustigen Tiere sind, die mit einem erbsengroßen Organ Töne erzeugen, die jeden eingeschlafenen Tinitus wieder zum Leben erwachen lassen. Wahnsinn! 

Der Wahnsinn war auch, dass wir bei diesem Lärm schlafen mussten... Da versagt selbst das gute Ohropax. Unser kleiner Bungalow war nämlich offen, das heißt, das Ding stand auf Stelzen, falls mal der Fluss über die Ufer tritt, und oben war der Bungalow offen, also zwischen Dach und den Wänden waren nur Holzstreben, die ca. 3 cm auseinander standen. Im Bad war oben nur ein bisschen Maschendraht, sodass man quasi draußen duschte und aufs Klo ging. Daher war man aber auch nicht ganz geschützt vor den Tieren des Dschungels.
Wir hatten dann auch am ersten Abend einen niedlichen Mitbewohner, einen Frosch mit rotem Rücken. Da rot immer auch giftig bedeuten kann, hat Andreas an der Rezeption mal vorsichtig nachgefragt, ob man den anfassen kann. Der kleine Freund war aber ganz harmlos. 
An dem Abend haben wir dann noch auf einer schönen Terrasse mitten im Dschungel gegessen und ein paar Bierchen getrunken, haben uns auch noch sehr nett mit einem deutschen Pärchen aus dem Schwabenländle unterhalten und sind dann irgendwie viel zu spät ins Bett. Am nächsten Tag sollten wir um halb neun schon zu einer Tour an den Cheow Lan Lake aufbrechen.

Die Nacht war dann doch sehr kurz und sehr laut. Diese Zikaden (die kleinen Arschlöcher) hatten sich zu ihrem Jahreskonzert vor unserem Bungalow versammelt und haben echt alles gegeben. Um Punkt 6 Uhr, als es hell wurde, haben sie sich dann schlafen gelegt. NERV!!!!! Entsprechend unausgeschlafen ging es dann zur Bootstour auf dem See. Aber egal, wir durften ja erstmal relaxen bei der Bus- und anschließenden Bootsfahrt. 

Die Busfahrt war recht entspannt, die Bootstour bis zu Ausgangspunkt einer kleinen Wanderung ebenfalls. Die kleine Wanderung ging quer über eine kleine Insel drüber durch dichten Dschungel, aber auf einem sehr gut markierten breiten Lehmpfad. Unser Guide war auch ein lustiger Gesell, der sich am meisten über seine eigene Sprüche totgelacht hat. Aber er wusste auch viel über den Dschungel und seine Bewohner. Wir haben Taranteln in ihren Löchern gesehen, Affen auf den hohem Baumwipfeln entdeckt und er hat die flinken Geckos auf seine Hand gesetzt, so dass sie sich nicht mehr bewegen konnten. Echt ein guter Guide. 


Die Wanderung war auch nicht wirklich anstrengend, es war nur mal wieder megaheiss, da ist alles irgendwie anstrengend. Ich hab auch noch nie soviel geschwitzt wie in Thailand. Irgendwie ist man hier ständig komplett durchgeschwitzt. Keine Chance auf trockene Klamotten, selbst bei null Bewegung nicht! 
Nach der Wanderung wurden wir dann alle auf ein kippeliges Bambusfloss gesetzt und zu einer Höhle gefahren. Ich saß ganz vorne und stand mit den Füßen komplett im Wasser. Auch irgendwie ein Transportmittel des öffentlichen Personennahverkehrs, dass sich in Deutschland so nicht durchsetzen würde. 


Die zu besichtigende Höhle war dann auch ganz nett, aber wir waren aus Guatemala ja schon irgendwie spektakulärere Höhlen gewöhnt, so dass eine einfache Tropfsteinhöhle zwar ganz nett aber auch ein bisschen langweilig war. Zurück ging es dann wieder mit dem Floß, zu Fuß und per Holzboot. Anschließend gab es in einer schwimmenden Hütte auf dem See ein sehr leckeres Lunch, was von der einheimischen Mannschaft gekocht wurde und dann durften wir endlich ins kühle Nass abtauchen, um  uns mal ein bisschen runter zu kühlen. 
Hahahaaa.... Das Wasser hatte Badewannen Temperatur und wir innerhalb von ner Viertelstunde Schwimmhäute und grumpelige Haut. Abkühlung ist anders. Aber schön war es trotzdem in glasklarem Wasser vor eine Traumkulisse zu schwimmen. 

Zurück zum Hotel dann wieder wie auf dem Hinweg.
Mit einem Pärchen aus Köln und mit einem Mädel aus Frankfurt sind wir irgendwie ins Gespräch gekommen und haben dann auch zusammen zu Abend gegessen und uns noch bis spät abends unterhalten. Alles in allem war es ein Recht unaufregender aber sehr sehr schöner Tag in einer wirklich beeindruckenden Landschaft. 

Für Aufregung sorgte dann nur ein kleiner giftiger Mitbewohner von Laura (dem Mädel aus Frankfurt), die auf ihrem Moskitonetz nach ihrer Dusche einen kleinen schwarzen Freund mit 2 Zangen und einem Giftstachel entdeckte. Immerhin befinden wir uns noch im Sternzeichen des Skorpions, also passte das doch super. Laura fand  das weniger witzig und als dann auch noch die beiden Kölner Fotos von ihrer weißen 1.50 Meter langen Schlange auf ihrem Balkon zeigten, war es dann mit der Aussicht auf gesunden Schlaf vorbei. Da waren wir mit unserem Frosch ja echt harmlos...
Wir haben an dem Abend nur eine Kakerlake aus unserem Bungalow entfernt...ziemlich langweilig...aber sorgte dann auch für einen ruhigen Schlaf. Die Kakerlake wäre auch eh nicht durch das Moskitonetz gekommen...aber das Bett haben wir vorher dann schon noch untersucht, ob sich nicht doch jemand anderes zwischen die Laken verirrt hatte. Nach eingehender Inspektion konnten wir dann aber beruhigt einschlafen. 

Mittwoch, 18. November 2015

Nahtiererfahrungen 16.11.2015


Und dann kam der große Tag, an dem wir zu den Elefanten fahren durften. Aufgrund der Tatsache, dass ich das mit der vorausschauenden Planung in diesem Fall ein bisschen verpennt hatte, blieb uns dann nur noch ein Halbtagsausflug in das Elefantencamps von Save the Elephants. 
Wir wurden morgens pünktlich von einem Fahrer abgeholt, der nur uns beide in einem luxuriösen Minibus zum Camp transportierte. 
An dieser Stelle mal ein großes Lob an die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Thais. Alles hat bis jetzt wunderbar funktioniert. Wenn man etwas vereinbart hatte, waren die Taxifahrer, TukTuk Fahrer, Guides und sogar die öffentlichen Verkehrsmittel pünktlich und zuverlässig da, wo man sie erwartete! Hier geht alles wirklich sehr geordnet und höflich zu. Man stellt sich ohne Murren und Vordrängeln immer hinten an eine Schlange an (außer man ist ein Mönch), man bekommt eigentlich immer überall ein Lächeln zu sehen, wenn man selbst auch lächelt und auch wenn es im Straßenverkehr oft wirklich chaotisch zugeht, hat man das Gefühl, dass hier so rücksichtsvoll gefahren wird, dass am besten keiner zu Schaden kommt. Man kann nicht umsonst eigentlich ohne Probleme eine 6 spurige Straße überqueren. In Bangkok gibt es zwar trotzdem wohl sehr viele Verkehrsunfälle, was wohl auch dem wahnsinnigen Verkehr dort geschuldet ist (wir haben im Fernsehen mal einen Bericht gesehen, wo freiwillige Helfer jede Nacht als Ersthelfer die Unfallorte abfahren und die Leute versorgen, da es in Bangkok nicht genügend Krankenwagen bzw. Personal gibt, um die Verletzten zu versorgen).

Aber zurück zum Elefantencamp. 
Nach ca. 1 Stunde Fahrt waren wir dann da. Die Umgebung von Chiang Mai ist auch wunderschön, sehr grün mit recht hohen wild bewachsenen Bergen und eben vielen Elefantencamps in diesem Urwald.
Wir wurden nach Ankunft und einem Begrüßungkaffee in Mahout Kleidung gesteckt, da man wohl ein wenig nass und dreckig wird. 

Mit uns war noch ein kanadisches Pärchen im Camp und als dann alle die ziemlich lächerliche Kleidung anhatten, ging es dann los.
Als erstes haben wir Elefanten mit Bananen gefüttert. Das war schon sehr süß, denn Bananen finden nicht nur Affen sondern auch Elefanten toll und man konnte nicht genug davon bekommen. Diese langen Rüssel sind wirklich äußerst geschickt und wenn es nicht schnell genug geht mit diesem Füttern, bekommt man schon mal einen aufgebrachten Zwischentröter zu hören. 
Dann hieß es auf die Rücken drauf. Die Elefanten knien sich hin und man steigt einfach hoch. Ganz schön hoch ist das da auf so nem Elefanten, und ich hätte nicht gedacht, dass die so behaart sind. Ganz lange schwarze Stoppelhaare hatte mein Elefantenbulle auf seinem Kopf. Es ist auch gar nicht so unbequem und mit der Zeit gewöhnt man sich auch an die Höhe. Damit die Viecher nicht alles fressen, was sich nicht wehrt, geht ein Mahout neben dem Elefanten her und versucht ihn eben davon abzuhalten. Aber eigentlich reagieren die Elefanten wie Hunde aufs Wort. 
Ein Mahout bleibt wohl normalerweise sein ganzes Leben bei seinem Elefanten, da muss man sich als Mahout ganz schön anstrengen, denn die Tiere werden bis zu 100 Jahre alt. 
Mein Elefantenbulle ist ganz gemächlich zum Fluss getrottet und er hat wahrscheinlich nicht einmal so richtig bemerkt, dass ich auf seinem Rücken thronte. 

Zwischendurch hat er dann mal energisch aber auch eher mittelmäßig laut getrötet, als ihm zuerst ein Hund und dann eine Kuh irgendwie im Weg stand (naja so ca. 10 Meter neben dem Weg). Er mochte halt andere Tiere nicht so gerne...
Dann ging es in den Fluss zum Baden und waschen. Und Elefanten lieben Wasser!!! Wasser ist echt das Größte! Das hatte den Effekt, dass ich, die ich noch auf diesem stattlichen Elefantenbullen thronte, irgendwann quasi unter dem tonnenschweren Vieh lag, weil der ins Wasser stapfte und sich einfach zur Seite fallen ließ... Vielen Dank, dafür! Ich hatte Mühe, von diesem Riesenvieh runterzukommen... Gott sei Dank, ist Wasser aus einer Entfernung von 2 Meter relativ weich und ich bin einfach reingesprungen. Hat der Herr Elefant gar nicht bemerkt. Er hat sich komplett unter Wasser begeben, nur sei Rüssel guckte noch raus. Ja, Elefanten lieben Wasser... 

Wir wurden dann noch geduscht und geküsst und mit dem Rüssel hochgehoben und dann sollten wir wieder aufsteigen und zurück ins Camp. Dann durften wir noch Babyelefanten füttern und haben auch noch ein stinkendes Babyelefantenküsschen bekommen und dann waren wir wieder entlassen. 
Es war toll! Auch wenn es irgendwie Touri Abzocke war, denn für Thailändische Verhältnisse war es echt teuer. Aber die Viecher fressen auch 400 bis 500 kg Grünzeug am Tag, das muss man auch erstmal ranschaffen und bezahlen. Wir auch immer, ich fand es toll, wann kann man schonmal einen Elefanten streicheln und füttern und Baden und reiten und bekommt auch noch Küsschen... Wahrscheinlich nie wieder ... Hat sich also als einmaliges Erlebnis gelohnt!!!
Wieder im Hotel angekommen stand noch der Sonntagsmarkt in Chiang Mai auf dem Programm. 
Zuerst haben wir noch ein Fotocafé besucht, in welches mein lieber Freund gerne gehen wollte. Den Gefallen wollte ich ihm auch gerne tun, einen Kaffee konnte ich nach dem frühen Aufstehen schon vertragen. Nach einer halben Stunde Fußmarsch hatten wir das Ding auch gefunden. Der Fotograf war ein ganz netter Thai, der seine eigenen Bilder in dem Café ausstellte und auch verkaufte. Die Bilder waren von naja bis ganz gut, aber der junge Mann war wirklich sehr nett. Die sehr liebevolle Zubereitung unserer Getränke hat allerdings eine gute halbe Stunde gedauert. In der Zwischenzeit bin ich von einer sehr mauligen um Aufmerksamkeit heischenden Katze äußerst vehement auf ihre Vernachlässigung hingewiesen worden. Dieses Vieh hat sämtliche Gäste dermaßen angebrüllt, dass ich zuerst dachte, die Katze würde misshandelt. Es stellte sich dann auch noch heraus, dass es gar nicht seine Katze war, sondern die eines Nachbarn und dass sie mittags immer zu ihm kommt, und seine Gäste drangsaliert. Vielleicht würde sie auch abgerichtet....man weiß es nicht. 
Anschließend haben wir uns den Tempel Wat Phra Singh angeschaut, der mal wieder sehr prachtvoll hergerichtet war. Das war dann aber auch der letzte Tempel auf unserer Reise. Davon kann man sich wirklich in jeder Stadt gefühlt Hunderte anschauen, denn es gibt tatsächlich mehr Tempel hier als bei uns Kirchen.

Wir sind dann noch über den Markt geschlendert. Die Stände wurden gerade erst aufgebaut, da der Markt erst sonntags immer um 17 Uhr startet. Es war aber mal ganz schön, ein wenig früher und nicht in dem totalen Trubel durch die Straßen zu schlendern. Auch das aufbauen der Stände mitzuverfolgen, hatte irgendwie etwas besonderes. Es hilft hier anscheinend die ganze Familie. Man reist mit einem großen Van oder Pickup und unzähligen Plastikboxen an. Dann wird alles ausgeladen und gestapelt und man beginnt mit dem Aufbau. Wenn die Stände fertig sind, sind oft richtige Kunstwerke entstanden; die Stände haben fast alle eine eigene Beleuchtung, die Essensstände eine eigene Gasversorgung zum Kochen. Lichterketten, Plastikobst Ketten und Blumen machen das Werk perfekt.

Es macht wirklich Spaß zuzusehen, wie mehrere Generationen Hand in Hand arbeiten.

Nach dem Markt gab es noch ein Abschiedsgetränk bei einem Laden bei uns ums Eck. Der Laden war als eine Art Trödel eingerichtet. Eintrages Haus am Fluss mit jede Menge altem aber auch neuem Kram, den man eher nicht brauchen konnte. Aber es sah trotzdem toll aus. Hinter dem Haus gab es dann noch eine Terrasse und im Zwischengang ging die Besitzerin ihrem Hobby nach: Katzen! 
Ein Wurf Minitiger, die alle obersüss waren und von denen sich dann später auch eine recht aufdringlich auf unserem Schoss niederließ. 

Man konnte sich auch einfach nicht wehren.
Um einige Tiererfahrungen und ein paar Flöhe reicher sind wir dann ins Bett gefallen.

Sonntag, 15. November 2015

Lovely Chiang Mai 14.11. bis 15.11.2015

Der nächste Tag war wieder Fahrtag, dieses Mal 2. Klasse. Das bedeutet man bekommt kein Essen, keine Getränke, hat keine Toilette und man hält an jeder Gießkanne. 6,5 h Bus bis Chiang Mai. Halleluja. Das nächste mal wieder 1. Klasse. 
Abends sind wir dann nur noch zum Nachtmarkt gegangen, haben da dann endlich was gegessen nach knapp 11 h. Ich war dann auch leicht schlecht gelaunt, aber die zwei Pausen unterwegs, die mit knapp 10 Minuten sehr sportlich waren für einmal zur Toilette und zurück, hatten nicht gereicht um Essen zu kaufen.

Nach dem doch recht kitschigen Markt und - für Thai Verhältnisse - sehr teurem Essen sind wir dann wieder ins Hotel. Dann gab es noch ein kurzes Bier und Plausch auf der Terrasse und das wars für den Tag.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück in unserem Hotel, was an ein Museum erinnert - ein uraltes Haus ganz aus Holz gebaut, wo jeder Schritt auf den alten glänzenden Holzdielen ein Knarzen auslöst - haben wir dann ein bisschen die Stadt angeschaut. 
Auch hier stehen wieder Tempel ohne Ende und wir haben uns den größten Wat Chedi Luan angeschaut. Die Sonne brannte schon wieder so, dass wir innerhalb kurzer Zeit völlig durchgeschwitzt und schon wieder einen Liter Wasser inhaliert hatten. Wahnsinn! 

Chiang Mai ist wirklich hübsch. Es erinnert ein bisschen vom Angebot der verrückten Sachen, die man hier machen kann, an Queenstown in Neuseeland. Rafting, Ziplining, Climbing, Trekking, Besuch von Elefantencamps, Kajak, Mountainbiking usw. usw. An jeder Ecke ist eine Agentur, die all diese Abenteuer verkauft. Es ist alles auch nicht ganz günstig, vor allem für thailändische Verhältnisse, aber immer noch günstiger als in NZ oder auch anderswo auf der Welt.
Andreas hatte dann auch noch schnell im Hotel arrangiert, dass wir noch zu den Elefanten fahren konnten. Ich hatte es verpennt, das Ganze vorher zu buchen, so dass eigentlich alles ausgebucht war. Aber für den nächsten Vormittag gab es noch freie Plätze....yippieh! Eigentlich sollten wir Sonntag einen Kochkurs machen, aber der musste dann den neuen Plänen weichen. Kochen kann man ja auch daheim ;-).
Aber erstmal stand eine Radtour auf dem Programm. 

Wir sollten uns 4-5 Stunden den Süden von Chiang Mai anschauen.
Das haben wir dann auch getan! Gebucht haben wir die Tour bei Fokke einem Holländer, der mit seiner Frau in Chiang Mai lebt. Geführt hat uns dann Lisa, eine kleine Thailänderin, die ein bisschen von ihrer Art an Mem erinnerte. Es ging dann nach der Radauswahl auch direkt los. Mit uns noch drei weitere Deutsche und 2 Spanierinnen, von denen eine bereits seit 10 Jahren ins Asien lebt.
Als erstes haben wir uns einen Tempel angeschaut, dann ging es zu einem einheimischen Markt. Wir durften Früchte probieren, ein Curry mit sticky Reis, verschiedenen Kräuter und eine Banane ummantelt mit sticky Reis und in einem Bananenblatt gegart. Alles sehr sehr lecker. 

Anschließend leitete Lisa uns dann zu einer Kolonie aus winzigen Häusern, die ein bisschen an eine Feriensiedlung erinnerte. Es war allerdings eine Lepra Kolonie. Lepra ist zwar auch in Thailand ausgestorben, aber die Aussätzigen von damals leben immer noch in diesem Dorf. Von den Familien verstoßen und aus Scham und Angst vor der Gesellschaft verbleiben die meisten der Bewohner in ihren kleinen Hütten, die für eine Person (wegen der Ansteckungsgefahr) damals gebaut wurden. 
Ein sehr trauriges Kapitel... Wer kann sich schon vorstellen, sein ganzes Leben fernab von anderen Menschen bis zum Ende des Lebens in einer kleinen Hütte zu leben, wo wenig weiter das Leben tobt, man auch grundsätzlich daran teilhaben könnte, die Gesellschaft einen Aussätzigen aber nicht dabei haben möchte. Das ist schon wirklich obertraurig! Wir haben uns dann noch die alten - noch aus Holz gebauten und verlassenen - Lepra Hütten angeschaut, und man konnte ihn irgendwie spüren, den Geist von damals. Gruselig...
Wir haben als nächstes Halt gemacht an einem Reisfeld, wo Lisa uns dann die Reifegrade von Reis erklärte. Kannten wir aber schon alles, schließlich waren wir ja schon mit Mem unterwegs gewesen. 
Dann gab es einen Besuch bei Bauer Egon oder so. Auf jeden Fall bei einem Bauern. Der war auch da und wir Touris wuselten so um ihm herum. Es gab kampfhähn (die besten sind wohl sehr teuer und man wettet in Thailand gerne auf Hahnenkämpfe, so dass man sowohl mit dem Wetten als auch mit der Zucht von Kampfhähnen viel Geld verdienen kann. 
Auf dem Bauernhof gab es noch Schweine, Gänse, Enten und Hühner; eigentlich ein ganz normaler Bauernhof nur eben draußen. 
Es war allerdings alles sehr ärmlich angelegt auf dem Hof, der Bauer selbst hatte eine Blechhütte und der Hof war voller Matsch und stank bestialisch. Schon merkwürdig, wie die Leute dann so leben können, für uns auch irgendwie unvorstellbar.

In einer auch recht ärmlichen und sehr einfachen Garküche haben wir dann zu Mittag gegessen. Khao Soi, eine Currysuppe mit Nudeln und Hühnerfleisch und scharfen Papaya Salat. Sehr lecker... Irgendwie fragt man sich dann automatisch, ob der Magen das verträgt, aber es war auch am nächsten Tag noch alles gut.
Nach dem Essen hat Lisa und den örtlichen Krematoriumsplatz gezeigt und erklärt, dass in Thailand die Menschen verbrannt werden, nachdem sie noch 3-4 Tage daheim bei den Verwandten gelegen haben. Sie werden aber nicht wie bei uns in Krematorien verbrannt, sondern öffentlich auf dem extra angelegten Platz. Wenn die Leiche angezündet wird, müssen alle den Platz verlassen, dann brennt der Tote eine ganze Nacht und am nächsten Morgen können die Verwandten dann die Asche einsammeln um sie aufzubewahren oder in den Wind zu streuen, was auch immer sie damit tun wollen...bei uns nicht vorstellbar! Die Verbrennungen finden immer um Punkt 13 Uhr statt, daher gehen die abergläubischen Thais niemals um Punkt 13 Uhr aus dem Haus, denn das bringt Unglück. 
Nach einer Beerdigung gibt es ja bekanntlich Kuchen, also haben wir als nächstes dann mal eine traditionelle Bäckerei für Gebäck besichtigt. 

Hier backt man den ganzen Tag Donuts und Biskuit und zwar von Hand. Riesige Bleche mit riesigen Öfen und dann zwei kleine Thai Frauen, die Donuts in einer einfachen Maschine - ähnlich wie ein Waffeleisen- mit Teig füllen und auch von Hand wieder rauspulen. Der Biskuit wird in kleine Rechtecke geschnitten und nochmals geröstet bis er hart ist, dann kann man die harten Kekse in den Kaffee oder Tee dippen. Was eine Arbeit.... Lisa erklärte, dass viele der Menschen keinerlei Schulausbildung hätten und dass sie - um ihre Familien ernähren zu können - jeden Tag arbeiten müssen, ohne Pause und freie Zeit. Man wird ganz demütigt, wenn man vergleicht, wie man selbst so lebt und wie oft man sich beklagt.
Zum Schluss gab es dann noch ein paar Tempelruinen und wir sind zurückgeradelt.

Und weil die Stadtautobahn halt der kürzeste Weg über den Fluss war, sind wir halt ein Stück Stadtautobahn gefahren. "Be Carful" waren Lisas Worte... Ist ja alles gut gegangen;-). 
Foke hat uns dann ein Sammeltaxi in die Stadt organisiert und nach einer ausgiebigen Dusche haben wir dann den Markt im Süden der Stadt gesucht. Nach einem ziemlich langen Spaziergang hatten wir den Markt dann auch gefunden (gut, zwischendurch gab es noch eine Einkehr in einer Suppenküche, in der wir auch noch ein wirklich wohl verdientes Bier bekommen haben, neben einer sehr leckeren Suppe mit Kräutern, Nudeln und Rindfleisch) . 
Auf dem Markt war es irre voll, so dass man nur geschoben wurde. An normales Schlendern und Gucken war nicht zu denken. Diese Märkte sind ja so etwas wie Volkssport hier. "Was machen wir heute, Schatz? Ach lass uns mal zum Markt gehen...zu welchem der 17? Och, mal schauen, wir lassen uns treiben (bzw. schieben)."

Wir haben im ersten Silberladen bei einer alten sehr eleganten Dame, einen Armreif für Andreas und ein Armband für mich gekauft. Die alte Dame hat bei unseren Preisvorstellungen die ganze Zeit gekichert und wir haben wild auf einem Taschenrechner Zahlen ausgetauscht. Verstanden hat sie kein Wort! Wir konnten uns dann aber im Endeffekt auf einen Preis einigen, der wieder mit einem Kichern abgesegnet wurde.
Wir waren heilfroh, als wir aus dem Durcheinander wieder raus waren, haben uns ein TukTuk zurück gegönnt und haben dann in der Ruhe des Hotels (wenn man von dem Feuerwerk nebenan mal absieht) noch ein Chang zum Ausklang des Tages getrunken. Am nächsten Morgen um 7 Uhr sollte es ja losgehen zu den Elefanten! 

Mittwoch, 11. November 2015

Alleine in Sukhothai 12.11. bis 13.11.2015

Den Fahrtag überspringe ich mal. Wir sind First Class (was man hier so First Class nennt) nach Sukhothai gefahren und waren so um 17:30 Uhr in Neu-Sukhothai in unserem B&B. Uns erwartete eine wirklich nette Überraschung: eine richtig noble Unterkunft mit einem super großen Zimmer mit Bad und einem Swimmingpool direkt vor unserem Fenster. Wow! Und das ganze für 24,50 Euro pro Nacht und Zimmer. 
Morgens um 8 Uhr sind wir mit einem TukTuk zum 12 km weit entfernten Alt-Sukhothai aufgebrochen. Da gab es dann wieder Tempelruinen noch und nöcher. Ein wirklich schön angelegter Park mit den Überresten des 1. Königreichs von Siam und viel Einfluss des kambodschanischen Stils den man von den Angkor Tempeln so kennt. 

Allerdings wurde alles mit gebrannten Lehmziegeln gebaut, denn wir wir von Onn gelernt haben sind Steine für die Götter und daher dürften diese für die Tempel, die Buddha zu Ehren gebaut wurden, nicht verwendet werden. Da Buddha ein Mensch war, wurden Ziegel für Buddha und Mörtel für die Menschen verwendet. 

Leider wurde auch Sukhothai quasi dem Erdboden gleich gemacht, so dass nur noch große Türme und unvollständige Buddha Figuren an das große erste Königreich erinnern. Mittlerweile ist alles Unesco Weltkulturerbe und man versucht, alles so zuerhalten, dass man auch in vielen Jahren noch die Geschichte Thailands anschauen kann. 







Nach 4 Stunden in brütender Hitze hatten wir genug Tempel gesehen und  waren nach einer abenteuerlichen Busfahrt froh, wieder im schattigen Hotelgarten zu sein.
Um vier Uhr hatten wir eine Fahrradtour mit Ronny und Mem gebucht.

Pünktlich war Ronny im Hotel um uns auf der Ladefläche seines Pickups zum Ausgangspunkt zu fahren. Schade, dass sowas in Deutschland total verboten ist, das macht echt soviel Spaß. 
Mem, seine Thailändische Frau, war unser Tourguide für den Abend. Mit uns war noch ein französisches Pärchen dort und nach Aussuchen und Checken der Mountain Bikes ging es los. 
Mem hat uns über Stock und Stein geführt, hat uns erklärt, wie der Reis angepflanzt wird, wann er reif ist und wie er geerntet wird. Wir haben uns Felder mit Chilis und Zucchinis angeschaut, waren auf einer Fischfarm, in der Fisch geräuchert und dann getrocknet wird, um Fischmehl herzustellen, sind durch kleine Dörfer gefahren und durften tolle Sonnenuntergangsfotos mit Reisfeldern und Bergen im Hintergrund machen. Eine echt schöne Tour und auf dem Rad war die Hitze sogar gut aushaltbar. 

Unterwegs hab ich dann meinen ersten Waran gesehen, den wir irgendwie aufgeschreckt haben und der vor uns über die Straße sprang. Bestimmt 1 1/2 Meter lang war das Vieh... Beeindruckend! 
Zurück in Sukhothai hat Mem uns auf Soyabohnenpaste mit Kokos und Bananenpfannkuchen vom Markt eingeladen. Sehr sehr lecker war das...

In unserer Unterkunft gab es dann auch nochmal leckeres Essen, ein Bier am Swimmingpool und dann ein gutes Nächtle. 

Tempel, Tempel und noch mehr Tempel in Ayutthaya - 10.11.2015

Und wieder war Onn überpünktlich. dieses Mal mit einem Fahrer und einem klimatisierten Wagen, wo auf dem Rücksitz bereits 2 eiskalte Flaschen Wasser auf uns warteten. Was ein Service....
Das Gekicher war groß, als man unser Gepäck eingeladen hat. Eigentlich hat jeder von uns nur einen 60 Liter Rucksack, aber das schien in den Augen der beiden Thais quasi der gesamte Hausstand zu sein. Und wir dachten, dass wir schon wenig mit haben...
Mal ganz abgesehen davon, dass man hier mindestens 2 T-Shirst pro Tag braucht und die frische Wäsche bereits nach 4 Tagen dem Ende zugeht. Wahnsinn, diese Hitze!
Auf dem Weg nach Ayutthaya wurden wichtige Familienverhältnisse der Könige und Königskinder untereinander aufgerollt, der White Elephants War wurde beschrieben, den es in der Geschichte Thailands nur 4 Mal gab, und ansonsten haben wir sehr viele Namen, Daten, Fakten erfahren, die laut Onn wirklich important sind und die wir uns auf jeden Fall merken sollten.
Zwischen seinen Erklärungen kam immer das obligatorische "..Understand??" Das mussten wir auf jeden Fall bestätigen, ansonsten wurde alle dreimal wiederholt. 
Angekommen in Ayutthaya durften wir den ersten Tempel besteigen (Onn hat sich ein Zigarettchen im Schatten gegönnt) und dann ging es los mit dem Tempelmarathon.



Da wir nur eine Nacht in Ayutthaya geblieben sind, hat Onn netterweise noch das Busticket für den nächsten Tag nach Sukhothai reserviert und direkt abgeholt, sodass wir uns darüber dann keine Gedanken mehr machen mussten. Wirklich sehr sehr nett unser kleiner Guide! 
Anschließend durften wir bei einer Kanaltour relaxen und dann kam mein Highlight: ein Besuch bei den Elefanten...vor allem bei den Babyelefanten! 

Wir waren direkt Freunde....das kann natürlich auch an dem Korb voller Zucchinis gelegen haben, aber ich denke, eher war es Liebe auf den ersten Blick.
Man muss allerdings ein bisschen auf seine Füße und seine Habseligkeiten achten. Den a) sind diese kleinen süßen Babys halt doch schon recht schwer und b) wollen sie einfach alles fressen, was sich nicht wehrt. Sie Schlingen ihren Rüssel um alles, was wie Essen aussieht und dann ziehen sie. Ich hatte dann eine ziemlich mit Babyelefantenspucke beschmodderte Hand.

Danach gab es was leckeres zu Essen. Onn kannte sowohl die Restaurantbesitzer, als auch die Marktfrauen von gegenüber, als auch die Kellner usw. usw.
Als Vorspeise gab es von Onns Marktfrauen Leckereien aus Kokosnuss, ähnlich wie Raffaelo nur ohne Waffel und nach dem leckeren Essen gab es noch Teigtaschen, die mit süßen Nüssen gefüllt waren, der Reisteig außen herum war aber herzhaft und mit Knoblauch. Auch die waren lecker.

In den verbleibenden 4 Stunden haben wir gefühlt 100 Tempel angeschaut...mit liegenden und stehenden Buddhas und mit Wihans und Ubosots und dem Mount Meru als dem Mittelpunkt des Universums, mit einem südlichen, nördlichen, östlichen und westlichen Kontinent, wobei Thailand zum südlichen Teil gehört. Wir haben uns unzähligen Erklärungen von Onn hingegeben, gefühlte 1000 Fotos von uns vor, hinter, neben und auf Tempeln machen lassen müssen und waren auch am Ende des Tages wirklich tempelmüde. Aber es war spannend und interessant und Onn war ein wirklich guter Lehrer. 


Die beiden haben uns dann noch in unser Baan Kong Homestay gebracht, wobei der Name ziemlich viel Gekicher auslöste. Ich weiß nicht, ob es sich irgendwie wie etwas versautes anhört, Abt wir mussten dann auch nochmal den Namen so aussprechen, wie wir das tun würden und schon wieder war das Gekicher groß. 
Beim zweiten Anlauf haben wir die Unterkunft dann auch gefunden und uns verabschiedet von einem wirklich großartigen Guide mit viel geschichtlichem und politischem Wissen und sehr viel Sinn für Humor. Es hat Spaß gemacht mit Onn und wir werden ihm sicherlich eine gute Bewertung auf TA bescheren. 
Nach einer kleinen Dusche und einem ganz guten Abendessen haben wir uns dann auf einen langen Fahrtag mit ein bis zwei Mützen Schlaf vorbereitet.